Herbstzeit ist Kürbiszeit – so sicher wie die Tage kürzer werden, finden sich gerade auf der Speisekarte eines jeden Wiener Lokals Kürbisgerichte – und natürlich auch auf der des Secret Garden.
Uralt und ur-bunt
Denn Kürbisse sind nicht nur vielfältig, schmecken wunderbar und sind die perfekte Grundlage für Comfort Food an kälter werdenden Tagen – als regionale, saisonale Gemüse versorgen sie uns auch mit einer Vielzahl an gesunden Nährstoffen. Huch, habe ich gerade Gemüse gesagt? Biologisch gesehen zählen Kürbisse – so wie Zucchini, Melonen oder Gurken zu den Beerenfrüchten, die sich durch im Fruchtfleisch eingelagerte Samen auszeichnen. Kürbisse (Cucurbitaceae), die in den verschiedensten Formen, Farben und Musterungen vorkommen, können die Größe einer Münze, aber auch die Größe eines Traktorreifens erreichen. Der bisher größte Kürbis brachte 1190,5 Kilogramm auf die Waage und wurde vom Belgier Mathias Willemijns gezogen.
Kürbisse gehören seit Jahrtausenden zum Speiseplan der Mittel- und Südamerikaner. Die ältesten versteinerten Kürbissamen wurden in Mexiko entdeckt und werden auf 10.000 Jahre v.Chr. datiert. Durch die Reisen Christopher Kolumbus‘ wurde der Kürbis nach Europa gebracht und etablierte sich langsam in der heimischen Küche.
Kürbis wirkt dank des hohen Kaliumgehalts anregend auf Nieren- und Blasentätigkeit und entwässert gleichzeitig den Körper auf natürliche Art. Vor allem Kürbis mit hell- und dunkel orangefarbenem Fruchtfleisch – darunter z. Bsp. Butternuss und Hokkaido, die unsere Köchinnen aufgrund ihres cremigen, nussigen Aromas in ihren Gerichten besonders gern verwenden, hat große Mengen Vitamin A beziehungsweise Beta-Carotin zu bieten, das Haut, Haaren und der Sehkraft gut tut.
Soham kontempliert gerade die Transformation der Butternuss zu seinem Kürbis-Curry… oder braucht er einfach nur noch ein bisserl Beta-Carotin für mehr Sehkraft ?! 😉
Lea wiederum kontempliert wie sie Zuzkas umwerfende Ayurveda Bowl mit Hokkaido-Süßkartoffel-Ofengemüse am besten in Szene setzen kann um in unserer instagram-story Gusto zu machen …
Glücklicherweise bietet der pittoreske Raimundhof mit seinen Biedermeierbögen, Laternen und Pflastersteinen Kulissen genug – und unser blütenbehangenes Fahrrad die nötige Unterlage :
Von Samhain zu Halloween
Und was hat Kürbis mit Halloween zu tun? Zum volkstümlichen Brauchtum am Abend vor Allerheiligen, im Englischen All Hallow’s Eve – daraus verballhornt der Begriff Halloween, gehört es, Kerzen in ausgehöhlten Kürbissen vor die Tür oder ins Fenster zu stellen. Damit wird der irischen Sagengestalt Jack O’Lantern gedacht. Jack war ein Taugenichts und Trunkenbold, der aufgrund einer Wette mit dem Teufel von der Hölle verschont blieb. In den Himmel kam er dennoch nicht, und so wandert nunmehr seine Seele mit einer ausgehöhlten Rübe im Dunkel zwischen Himmel und Hölle.
Auch Halloween als Fest an sich geht auf irische Traditionen zurück – genauer gesagt keltische. Die Nacht zum 1. November bedeutete bei den Kelten die Grenze zum Winter und damit zur dunklen Jahreszeit. Auch die Grenze zur Anderswelt, zur Totenwelt, war in jener Nacht besonders durchlässig und die Seelen der Verstorbenen konnten sich mit denen der Lebenden verbinden. „Samhain“ (sprich „sauwen“ 🙂 ) – Vereinigung – ist auch der Name dieses zentralen Fests im keltischen Jahreskreis.
Um zu verhindern, dass sie nicht von durchs durchlässige Tor der Unterwelt einströmenden Monstern verschleppt wurden, entzündeten die Menschen Wehrfeuer vor ihren Häusern und verkleideten sich selbst als böse Geister um diese abzuschrecken. Den Unterweltsgöttern wurden reiche Opfergaben – „treats“ dargebracht, um sie zu besänftigen und für Fruchtbarkeit im neuen Jahr zu sorgen.
Die „Wandlung“ von Samhain zu Allerheiligen bzw. Halloween erfolgte zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert n. Chr. Die christliche Kirche wollte die alten, heidnischen Bräuche der Bevölkerung ausrotten, ohne jedoch die Einheimischen allzu sehr vor den Kopf zu stoßen. Also gab sie dem Fest einen christlichen Sinn und machte es zum Ehrentag aller Märtyrer, Heiligen und Verstorbenen. Über den Umweg von Irland in die Neue Welt, erlangen die Halloween-Bräuche nun auch in unseren Breiten immer größere Beliebtheit.